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Розгляд про Могилевича німецькою

02/05/2008 | Гайди До Байди 2008
Am Donnerstag wurde in Moskau Semion Mogilevich verhaftet. Ein Mann, der in der Vergangenheit beste Beziehungen zu Wladimir Putin pflegte und natürlich zu dem Gasprom-Vorstand. Die zentrale Frage ist, warum er plötzlich verhaftet wurde. Was hat er falsch gemacht? Und wird er vielleicht auspacken. Um zu verstehen wer dieser Mann ist, hier einige Informationen:

Wer ist dieser ominöse Semion Mogilevich? Er ist zweifellos ein Mann mit ausgezeichneten Verbindungen zu den Topmafiosi der ehemaligen UdSSR. Deren Namen lesen sich wie das „Who is Who“ russischer Top-Verbrecher. Gleichzeitig hat er, entsprechend seiner Bedeutung, viele politische Bekannte, etwa den ukrainischen Ex-Präsidenten Leonid Kutschma. Mogilevich selbst beschrieb einmal seine Laufbahn zum erfolgreichen Unternehmer folgendermaßen: „Meine Jugend verbrachte ich in der Unterwelt von Kiew. Jetzt mache ich nur noch legale Geschäfte. Ich habe mich von der Unterwelt zurückgezogen. In Moskau besitze ich sechs Fabriken, außerdem Geschäfte auf Flugplätzen und auf Bahnhöfen. Ich habe auch eine Firma in England und zwei in den USA.“ Gegenüber einem ukrainischen Journalisten philosophierte er: „Jeder ist mehr oder weniger ein Gauner. Einige kommen mit einem blauen Auge davon, andere sitzen im Gefängnis. Ich habe kein Glück gehabt. Aber seit 22 Jahren habe ich in dieser Hinsicht zumindest keine Probleme mehr.“ Und auf die Frage, ob er Leute aus der Mafia kenne, antwortete er, während er genüsslich eine seiner geliebten Davidoff-Zigarren schmauchte: „Russische und ukrainische Autoritäten sind mir unbekannt.“ Die Aussage ist ebenso rhellend wie diese: „Das einzige Geld was ich je gewaschen habe war ein fünf Dollarschein in der Waschmaschine.“
Was nichts daran ändert, dass er vom amerikanischen FBI per Haftbefehl gesucht wird, als „Wanted by the FBI“. In dem Haftbefehl steht auch weshalb: „Wegen Schutzgelderpressung, Betrugs und Geldwäsche.“ Aufgeführt sind auch seine diversen Aliasnamen wie Seva Moguilevich, Semen Yukovich Telen, Semon Yudkovich Palagnyuk, Simeon Mogilevich, Shimon Makelwiths, Shimon Makhelwitsch und Seva. Letzterer Name ist sein Spitzname in kriminellen Kreisen.


Genau dieser Semion Mogilevich wurde am 30. Juni 1946 in Kiew geboren.In den siebziger Jahren war er, glaubt man Polizeidokumenten, Mitglied einer kleinen, nicht unbedingt gesetzestreuen Organisation in Kiew. 1980 zog er nach Moskau um. Damals habe er sich mit der Ausreise von verfolgten jüdischen Sowjetbürgern nach Israel beschäftigt. Antisemitismus machteden Menschen jüdischen Glaubens in der UdSSR das Leben zur Hölle, und so gesehen war das, was Mogilevich tat, eine überaus verdienstvolle Tätigkeit.
Dieses schöne Bild erfährt eine Trübung durch den in Israel erhobenen Verdacht, dass er sich dabei ziemlich bereichert haben soll. „Er kaufte den jüdischen Emigranten ihre Vermögenswerte ab, und nachdem er die Rubel in andere Währungen gewechselt hatte, deponierte er das Geld auf den ankkonten der jüdischen Immigranten. Dadurch, dass die Juden die Sowjetunion in großer Hast verließen, konnte Mogilevich ihre Vermögenswerte billig kaufen und sie später Zeit zu ihrem realen Wert wieder verkaufen. Von dieser Situation profitierte er.“ Das schreibt die israelische Polizei in einem Report über Mogilevich.

Der clevere Jungunternehmer, dem Freund und Feind hohe Intelligenz bescheinigen, beendete erfolgreich ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Universität Lvov. Danach gründete er zusammen mit seinem Partner Anatolij Kulaschenko die Firma Arbat International, eine Firma, die
zum tragenden Element seines späteren Firmenimperiums werden sollte. Ende 1988 muss er sich, bedingt durch seine zahlreichen ausländischen Beziehungen und den daraus resultierenden wirtschaftlichen Möglichkeiten entschlossen haben, die UdSSR zu verlassen. Mit ein Grund waren außerdem die blutigen Kriege zwischen den rivalisierenden kriminellen Organisationen.
Zunächst lebte er ein Jahr in Polen, von wo aus einige Abstecher nach Ungarn machte, sich in eine Ungarin verliebte und sie 1989 heiratete. Nach der Heirat siedelte er zum Zweck der Familienzusammenführung nach Ungarn über. Es war seine zweite Ehe.
Bis heute unterhält er zu seiner ersten Ehefrau und seinen beiden Kindern aus der ersten Ehe - einer verheirateten Tochter, die in den USA lebt, und seinem Sohn, der in London studiert, enge Verbindungen.

„Im Jahr 1991“, notierte die israelische Polizei, „fuhr Mogilevich in die USA, um in Los Angeles
Repräsentanten der jüdischen Gemeinde zu treffen. Aus israelischen Quellen wird darauf verwiesen, dass er im Auftrag der jüdischen Gemeinde Zürichs nach Los Angeles fuhr, um mit dem Bürger A. zu verhandeln. Demnach ging es um den Kauf von Gold im Wert von 62 Millionen Dollar.“
Wenig später gelang es ihm, aufgrund seiner ausgezeichneten Kontakte zur damaligen ukrainischen Regierung, das Monopol für die Versicherung ungarischer Touristen zu bekommen, die in die Ukraine einreisen wollten. Mit der Einführung des Versicherungssystems hatte er eine zusätzliche Einkommensquelle, die beinahe unerschöpflich ist.

Glaubt man einem FBI-Bericht, war jetzt jedoch Ungarn sein geschäftlicher Mittelpunkt geworden. In Budapest residierte er in einer geschichtsträchtigen prächtigen Villa, 300 Meter von der russischen Botschaft entfernt. Sein Anwesen war von einer hohen Mauer umgeben, und man musste schon in eines der gegenüberliegenden Häuser gehen, um unbehindert Einblick in das Gelände nehmen zu können. Dann blickte man auf ein stabiles großes Tor und eine ziemlich neue Wachstube am Eingang. Das Häuschen stört ein wenig die barocke Architektur der Villa, die zwanzig Schritte vom Eingang
entfernt steht. Geschützt wurde das Anwesen durch junge Männer:
muskulöse Körper, ausdruckslose Gesichter. Mindestens zwei Gorillas patrouillieren auf dem Gelände. Zusätzlich liefen zwei scharfe Schäferhunde frei herum. „Wer in die Villa will, wird von den Bodyguards begleitet - alleine dort hinzugehen ist unmöglich“, erzählte ein Nachbar. Im Hof standen unter ausladenden Bäumen die obligatorischen Luxuslimousinen: Cadillac, Mercedes 600, Range Rover. Verlies er seine Villa, herrschte höchste Alarmstimmung. In einem Fahrzeugpulk verlies er das Gelände. In welchem Wagen er chauffiert wird, wussten nur seine Sicherheitsleute.
Eine seiner ersten „unternehmerischen Investitionen“ der anderen Art war der Kauf eines
Nachtklubs, der Bar Black & White. Klubs mit diesem Namen wurden später in Riga und Kiew
eröffnet, sowie in Prag das Restaurant U Holubu. Es handelte sich um Etablissement, in denen man auf der einen Seite hervorragende japanische Speisen serviert bekam, andererseits wurde hier der Mädchenhandel europaweit organisiert - ein durchaus ertragreiches Geschäftsunternehmen. Bedenklich seine Partner, meint die israelische Polizei: „Er traf sich mit seinen Partnern von der Solntsevskaya und Yaponchik Organisation im Laufe des Jahres 1992 in Budapest, um für sie gemeinsam im Mädchenhandel zu investieren.“ Von dort aus wurde, so sieht es das FBI, „das Prostitutionsgeschäft dirigiert und von Mogilevich kontrolliert“.

An dem von der israelischen Polizei erwähnten Treffen in Budapest wurden auch ein Sergej Michailow und Viktor Averin von der kriminellen Organisation Solnzevskaja und ein Mann namens Zigan (Tzigan) gesehen. Zigan, alias Gypsi, ist in den Augen des FBI, „ein wichtiger Kontakt aus Los Angeles zwischen
Vlatcheslav Ivankov und seinem stillen\" Teilhaber Mogilevich.“ Zigan wiederum ist die rechte
Hand von Monja Elson, und der ist in den neunziger Jahren eine überaus prominente Figur der Russenmafia in den Vereinigten Staaten gewesen. In den achtziger Jahren war er Bodyguard von Marat Balagula, dem Gottvater der Russenmafia in den USA. Ein Mann mit vielen Betätigungen: Erpressung,
Drogenhandel und Morde. Monja Elson galt als der wichtigste Mann bei der Kontrolle des
Exports von Diamanten und Gold von den Vereinigten Staaten nach Russland. Ein Karat
Diamanten kostet in New York 1500 Dollar und wurde in Moskau für 10000 Dollar verkauft -
ein riesiger Gewinn. Bereits 1992 hatte er mit Sergej Michailow und Viktor Averin in Florida ein
gemeinsames Geschäft gegründet, trennte sich jedoch wenig später von ihnen. Grund war der
Streit bei der Privatisierung des Hotel Kosmos, eines Unternehmens, an dem die
Solnzevskaja, sowie die Dieb im Gesetz Otarij Kwantrischwili und lvankov beteiligt waren. Als ihn daraufhin ein “Gericht“ der russischen Führer der Diebe im Gesetz zum Tode verurteilte, sei er, so das Gerücht, mit Hilfe von Mogilevich nach Italien geflohen.
In welche direkten kriminellen Aktivitäten soll Mogilevich - sieht man von seinen Kontakten ins Rotlichtmilieu Anfang der neunziger Jahre und zu Führern anderer Mafiaorganisationen einmal ab - nun eigentlich verwickelt sein? Zum Beispiel Schutzgelderpressung, diese unerschöpfliche Quelle schnellen Vermögenszuwachses, die sich zu einem prosperierenden Industriezweig in der ehemaligen Sowjetunion entwickelt hatte.

Im August 1993, so behauptete die ungarische Landespolizei, sollen er und die Solnzevskaja-Organisation an einer Erpressung des Andrei Mochin (Andre Mokhin) beteiligt gewesen sein.
Ein Betrag in Höhe von 375000 Dollar wurde von Berlin auf die Budapester Kommerzbank
überwiesen. Während Andrej Mochin in Moskau weilte, überwies seine Frau Maria das Geld
auf ein Budapester Bankkonto. Als das Geld eingetroffen war, durfte sie mit ihrem Mann in
Moskau telefonieren. Kurz danach rief Sergej Michailov Frau Mochin an und erzählte,
dass das Geld wichtigen Leuten gehöre. Maria Mochin transferierte danach, so die ungarische
Polizei, das Geld an Mogilevich. Doch da blieb es nicht, sondern es wurde an die Führer der Solnzevskaja übergeben. Ob für Mogilevich ein erklecklicher Betrag übrig geblieben ist?

Wenn das alles stimmt, fragte ich bereits 1998 Lajos Liktor vom ungarischen Innenministerium, warum
wurde dann nichts gegen ihn unternommen? Lajos Liktor lachte nur und sagte dann: „Wer
Schutzgeld zahlt, schweigt.“
Neben Erpressung dürfte damals auch Geldwäsche eine außerordentliche wichtige Rolle gespielt haben. Darüber hinaus wurde in Polizeikreisen behauptet, dass er Beziehungen zu weltweit agierenden kriminellen Syndikaten aufgebaut habe, wie etwa zur japanischen Yakuza. Gestützt wird diese Erkenntnis auf einen Vorfall, der sich laut israelischer Polizei, im Jahr 1993 abgespielt haben soll.
Damals ging es um die Verschiffung von „Hemden“ aus Kiew nach Liverpool. Statt auf dem Landweg reiste die Ware per Schiff über China, Japan, die Philippinen und Australien, bevor sie endlich in
Liverpool eintraf Die Polizei nimmt an, dass es sich bei der Fracht nicht um Hemden, wie
in den Ladungsbriefen stand, sondern um eine „andere Ware“ gehandelt hat. Dass die
Ladung nach China und Japan versandt wurde, hatte, so glaubt die israelische Polizei, „etwas
mit den Verbindungen von Mogilevich zur Yakuza Organisation zu tun“.
Delikat sind die
von der Polizei vermuteten Verbindungen zwischen Mogilevich und einem Salvatore de
Falco. Der ist ein bekanntes Mitglied der neapolitanischen Camorra. Das FBI bewertete dies als
“eine drohende Verschmelzung zwischen italienischen und eurasischen OK-Gruppen“. Die
italienischen DIA (Direzione Investigative Antimafia) bestätigt, dass Camorramitglieder in
Tschechien operieren, und zwar in Kooperation mit eurasischen OK-Gruppen, erwähnte
jedoch nicht Mogilevich.

Im Mittelpunkt aller Aktivitäten von Semion Mogilevich stand jedoch die Solnzevskaja, die mächtigste international operierende kriminelle Organisation aus der Ex-UdSSR. Ihr wird vorgeworfen in zahlreiche kriminelle Aktivitäten wie Mord, Korruption, Drogenhandel, Erpressung, Geldwäsche, Handel mit gestohlenen Kunstgegenständen, Betrug, Entführung, Autodiebstahl und Falschgeld verwickelt zu sein. Die Anzahl der Mitglieder wurde Anfang der neunziger Jahre auf 2000 geschätzt. Organisation ist korporativ aufgebaut und besitzt eigene Kampfbrigaden. Ein Hauch von Unbesiegbarkeit umgibt die Organisation, die es zudem verstanden hat, sich mit ehrbaren Verbindungsleuten zu Regierungsstellen zu umgeben. Sie besitzt Zugang zu den höchsten Wirtschafts- und Politkreisen und verursachte damit den Ermittlungsbehörden zusätzliche Schwierigkeiten. Ein über die ganze Welt verstreutes Netz von Gesellschaften, Finanzinstituten und Firmen erlauben es der Organisation, illegal erworbenes Geld zu waschen. Die Mitglieder der Solnzevskaja beteiligen sich finanzielle an wohltätigen Stiftungen Dadurch geben sie sich das Image von Wohltätern und erkaufen sich so die Sympathie von Volk und Behörden. Aus polizeilichen Quellen geht hervor, dass die Solnzevskaja in ungefähr zwanzig Morde verwickelt ist. Kampfbrigaden, die aus professionellen Killern bestehen, führen Erpressungen und Entführungen aus.

Die Mafia und das Waffengeschäft
Hundert Kilometer östlich von Budapest liegt die Kleinstadt Miskolc, beherrscht von dem ehemaligen
staatlichen Stahlkonzern Diosgyori Gdpgyär (DIGEP). Im Zuge der durch den Macht- und
Systemwechsel in ganz Ungarn durchgeführten Privatisierung sollte im Jahr 1990 dieser
Konzern private Käufer finden. Aber für das marode Werk fand sich kein privater Investor.
2400 Arbeitsplätze wurden zerstört. Nur die profitable Abteilung für die Produktion von Rüstungsgütern fand einen Interessenten. Am 30. Oktober 1993 meldeten ungarische Medien: „Eine Person russischer Nationalität leitet die Firma Army-Coop. Ein Großteil der Waffen wird nach Russland verkauft. Auch die Produktionstechnologie und die Lizenzen kommen aus Russland, und die russischen Teilhaber haben die notwendigen Absatzchancen.“ In der Blütezeit in des
Unternehmens, während des Iran-Irak-Krieges, wurden in der Fabrik Granaten und
Munition hergestellt. Hinter dem geheimnisvollen Rüstungsunternehmen
steht Semjon Mogilevich. Und damit ist es, glaubt man dem von internationalen
Polizeibehörden geäußerten Verdacht, der Mafia erstmals gelungen, einen europäischen
Rüstungskonzern aufzukaufen. Semjon Mogilevich scheint, was Waffengeschäfte angeht,
durchaus Erfahrung gehabt zu haben, steht in einem Bericht des amerikanischen FBI. „Berichtet wird außerdem, dass Semjon Mogilevich in den Diebstahl von Militärausrüstung der russischen Streitkräfte im Wert von 20 Millionen Dollar verstrickt gewesen sein soll. Und zwar durch Bestechung von
hochgestellten russischen Militärangehörigen. Demnach soll er im Februar 1992 versucht haben 1000 sowjetische Panzer (T-55 und T-54) zu verkaufen. Und ein Jahr später Militärgüter der ehemaligen sowjetischen Westgruppe im Wert von über 20 Millionen US-Dollar an ein unbekanntes arabisches Land verkauft haben.
Mit an dem Deal sollen Kobzon und Anzor Kiklashvili beteiligt gewesen sein, behauptet die israelische Polizei. Es gab sogar Gerüchte, die von der israelischen Polizei in einem Bericht niedergeschrieben wurden, wonach die Nachrichtendienste von Tschechien und der Ukraine behauptet haben, das eine Gruppe von Mogilevichs Verbündeten radioaktives Material zu verkaufen versuchten. Kontrolliert wurde das Geschäft durch den Israeli Michael Wasserman. Doch Beweise für diese Informationen haben sich anscheinend nicht gefunden.

Dieses Stadium anrüchiger illegaler Waffendeals hatte er nun mit dem legalen Kauf eines Rüstungsunternehmens überwunden. Für Mogilevich und seine Partner war die Investition in ein Rüstungsunternehmen noch aus einem anderen Grund interessant, meinte Simon Tamas, Leiter der Hauptabteilung für Kriminalität am Landespolizeipräsidium Ungarn: »Nach unseren Gesetzen erhält ein Ausländer Pässe und Einreisebewilligungen, wenn er Besitzer einer Firma ist. Besonders
wichtig sei das für Firmen, die offiziell im Waffenhandel tätig sind und aufgrund dessen alle Lizenzen bekommen. In einem Bericht der israelischen Nationalen Polizei ist darüber hinaus folgendes zu lesen: „Mogilevich wurde einer von Ungarns Waffenhersteller für Luftabwehrraketen und Mörsern, indem er zwei ungarische Waffenfirmen kaufte, unter anderem Army-Coop. Dadurch soll er auch eine Lizenz für den affenhandel erhalten haben.

Seine Vorgehensweise, die ein Jahrzehnt später im Zusammenhang mit Beteiligungen im Energiebereich erneut den Sicherheitsbehörden aufgefallen ist, kann man als durchaus genial beschreiben. Er bediente sich von Strohleuten. Firmengründer beim Kauf der Rüstungsfirma waren zwei ungarische
Staatsbürger, die bereits in der Rüstungsindustrie gearbeitet hatten und sich nun
selbständig machen wollten. Das einzige, was ihnen fehlte, war das notwendige
Kapitel.

Auf der Suche nach kapitalkräftigen Partnern trafen sie auf Semjon Mogilevich, und der kaufte im Mai 1993 90 Prozent des Unternehmens über seine Firma Arigon auf, die eine tragende Rolle in seinem Firmenimperium spielte. Manager von Army-Coop wurde der Russe Sergej Maximow. Maximow war gleichzeitig einer der Generaldirektoren des Unternehmens Baltschuk (Balchug) – mit einer Filiale in Kiew - und Direktionsmitglied der Firmengruppe Magnex. Es handelt sich um Unternehmen, die zum Firmengestrüpp der Mogilevich-Organisation gehörten.
Nun besaß man einen Firmenmantel, eben die Army-Coop, und konnte den nächsten Schritt tun. Das war der Kauf des zur Privatisierung anstehenden Staatsunternehmens DIGEP. Laut ungarischen
Zeitungsmeldungen investierte Mogilevich dafür vierzehn Millionen Mark. „Die Gesellschaft produziert verschiedene Arten von Munition und suchte einen Käufer.Mogilevich kaufte sie mit einem Kredit der Firma Balchug, einer Gesellschaft, die ebenfalls von ihm kontrolliert wird. Erhärtet wurden diese Erkenntnisse durch einen Report des amerikanischen FBI: „Army-Coop wurde benutzt, um die staatliche Firma DIGEP zu privatisieren. Diese Transaktion ermöglichte es Mogilevich, direkter Eigentümer der ungarischen Rüstungsindustrie zu werden. Damit war Mogilevich und die von ihm vertretene Kapitalgruppe direkter Eigentümer eines Rüstungswerkes, das unter anderem Minenwerfer sowie Flugabwehrraketen herstellte. Dadurch könnte er über andere Rüstungsfirmen weitre Waffengeschäfte laufen lassen - ganz legal.“

Wer sich in diesem Geschäft tummeln kann und es ist eine exquisite Klasse, dem stehen nicht nur wirtschaftlich, sondern auch politisch alle Türen offen. Er hat Zugang zu geheimsten Materialien und ist - ob gewollt oder nicht - Spielball politischer Interessen. Und es bedeutet, dass das Organisierte Verbrechen überhaupt keine illegalen Waffengeschäfte mehr tätigen muss, es besitzt ja, wie das Beispiel
Ungarn deutlich machte, ganz legal Rüstungsfirmen. Neben den innenpolitischen Verwerfungen hat das Faktum auch eine außenpolitische Dimension. Rüstungsfirmen sind weltweit miteinander in Konkurrenz und gleichzeitig miteinander vernetzt. Sie sind Teil der großen Familie eines Industriebereichs, der sich seine Märkte weltweit aufteilt. Und ein Wirtschaftsbereich, in dem Nachrichtendienste prinzipiell mitmischen.

In Ungarn, sagt die Polizei, verhielt sich Mogilevich vollkommen gesetzestreu. Auch seine Beteiligung an dem Rüstungsunternehmen war natürlich eine legale Investition. Auf der Suche nach
weiteren Eindrücken über diese schillernde Person befragte ich den damaligen Budapester
Polizeipräsidenten Atilla Berta. „Uber Semjon Mogilevich als vermutlichen internationalen Mafiaboss kann ich mich nicht äußern.“ Was insofern etwas befremdlich wirkte, da in seiner Abteilung für organisiertes Verbrechen genügend Informationen über Mogilevich vorliegen dürften.
Lajos Liktor vom ungarischen Landespolizeihauptkommissariat sagte damals über Mogilevich: „Es gibt keine negativen Berührungspunkte zwischen ihm und den Behörden. Daher fährt er auch kein Auto. Ihn
kann man nicht einmal mit einem Strafzettel behelligen. Er trinkt fast nichts. Er macht keine Krawalle, und wenn man mit ihm redet und ihn fragt, warum er eine solche Macht hat, dann spielt er eine unheimlich schöne Rolle. Er sagt, dass er sich selbst darüber wundert, weil er diese Macht nie im Leben gewollt hatte. Aber vielleicht besitzt er ein großes Charisma, dass er von den anderen so verehrt wird.“

Überhaupt stieß man Mitte der neunziger Jahre in Budapest auf eine Mauer des Schweigens, wenn es darum ging, mehr über Mogilevich zu erfahren. Einen wesentlichen Grund nannte mir Peter Vajda, Nachrichtenchef der Tageszeitung Nepszabadsag: „Er verstößt ja gegen keine ungarischen Gesetze. Es ist für die ungarischen Behörden wirklich schwierig, ihn zur unerwünschten Person zu erklären. Er hat hier Besitztümer, er zahlt seine Steuern. Ich die wäre nicht überrascht, wenn die Polizei häufiger nach ihm schaut als nach den normalen Bürgern. Aber es ist sehr schwierig, irgend etwas gegen
ihn zu unternehmen.“
Die Internationale Polizeibehörden, ob das amerikanische FBI, die israelische Polizei oder das Bundeskriminalamt in Wiesbaden, sahen in ihm in den neunziger Jahren dagegen einen der bedeutsamsten Paten der Russenmafia in Europa. In einem Bericht des amerikanischen FBI vom August 1996 über die „Semion Mogilevich Organization Eurasian Organized Crime“ heißt es:
„Im November 1994 traf sich in Moskau eine internationale Arbeitsgruppe, um über das eurasische organisierte Verbrechen und die Gefahren dieser kriminellen Organisationen zu diskutieren. Die Arbeitsgruppe, in der Polizeibehörden aus Russland, Deutschland, Italien und den USA vertreten waren,
wiesen fünf kriminelle Organisationen nach. Eine dieser Gruppen ist die Semion Mogilevich Organisation mit Sitz in Budapest. Die wichtigsten Aktivitäten der Organisation sind: Waffenhandel, Handel mit nuklearen Materialien, Prostitution, Drogenhandel und Geldwäsche.“ Ein schwerer Vorwurf.
Den erhebt auch das Wiesbadener Bundeskriminalamt. Im Lagebericht 1995 zum Thema: „Strukturerkenntnisse zu russisch-eurasischen kriminellen Vereinigungen in der ehemaligen Sowjetunion, wird folgendes behauptet:
„Bei der Mogilevich-Organisation handelt es sich um eine von dem israelischen Staatsangehörigen Semjon Mogilevich gegründete Organisation. Er ist eine herausragende Führungspersönlichkeit innerhalb der russisch-eurasischen organisierten und ist eine zirka 250-300 Mitglieder zählende und hierarchisch strukturierte multinationale kriminelle Vereinigung. Die Organisation operiert in ganz Mitteleuropa mit Schwerpunkt in Budapest, Prag, Wien und Moskau. Ihre Aktivitäten und Verbindungen reichen bis in die Vereinigten Staaten von Amerika und in die Ukraine, sowie nach Großbritannien, Israel und Deutschland.“

Zahlreiche Informationen über Mogilevich, Spitzname „Seva“, lagen auch dem Wiener Innenministerium vor, nachdem er sich in Wien mehrmals mit dem Konzernchef der kriminellen Holding Solnzevskaja, Sergej Michailov, getroffen haben soll. Mitte der neunziger Jahre war Michael Sika Generaldirektor für öffentliche Sicherheit im Innenministerium. Ich wollte von ihm Aufklärung über den Widerspruch, dass Mogilevich einerseits von der Polizei als mächtiger Pate bezeichnet wird, er andererseits unbehindert in Europa leben und ebenso unbehindert reisen konnte.
Seine Erklärung: „Die Schwierigkeit liegt darin, und das ist ja die Stärke der organisierten Kriminalität, dass eine große Zahl von Firmen, die Mogilevich besitzt, tatsächlich sauber sind und korrekt arbeiten. Das heißt, die Infiltration der Wirtschaft, von der die Polizeiexperten immer sprechen, hat stattgefunden. Und er ist ein Schulbeispiel dafür, wie organisierte Kriminalität vorgeht.“ „Das finanzielle Rückgrat der Organisation Mogilevich besteht aus drei Gesellschaften, die Niederlassungen in verschiedenen Ländern haben. Sie sind in unterschiedlichsten Unternehmensbereichen aktiv, vom Ölhandel bis hin zu Rüstungsgeschäften. Einige der Geschäfte sind illegal, andere wiederum ganz legal“,
beschrieb 1996 die israelische Polizei die geschäftliche Aktivitäten dieses Unternehmers. Bereits Mitte der neunziger Jahre ist Mogilevich ein global agierender Unternehmer, der von Budapest aus unterschiedlichste Geschäfte dirigiert. Besonders häufig reist er in die GUS-Staaten, nach Europa, Israel und in die USA.
Geschäfte mit der Ukraine waren ebenfalls ein weites Betätigungsfeld von Mogilevich. Über die Firma Arigon war er sowohl in den Verkauf von Kleidung in die GUS-Staaten involviert wie auch für Öllieferungen für die ukrainische Eisenbahn. Dazu hatte er natürlich seine Komplizen. Mogilevich, so wurde darüber hinaus berichtet, sei geschäftlich mit dem ukrainischen Energieminister verbunden gewesen und mit ukrainischen Firmen, die mit Energie handeln. Das war immerhin bereits in den neunziger Jahren.
Warum beschäftigte sich jedoch die israelische Polizei überhaupt mit Mogilevich? Er habe in den neunziger Jahren die israelische Staatsbürgerschaft angenommen und fliege von Zeit zu Zeit nach Israel, erklärte mir ein israelischer Polizeioffizier. Deshalb wohl das besondere Interesse der israelischen Sicherheitsbehörden an ihrem neuen Staatsbürger, auch was seine Kontakte in Israel angeht.
Und hier kommt der internationale Drogenhandel ins Spiel. Inwieweit er selbst in den Drogenhandel verwickelt sein könnte, darüber gibt es unterschiedliche Einschätzungen. Die israelische Polizei behauptet: „Es gibt kaum Informationen über Mogilevichs Verwicklung in Drogengeschäfte“. Die meisten Informationen der israelischen Polizei im Zusammenhang mit Drogengeschäften beziehen sich auf Mogilevich\'s Kontakte zu israelischen Kriminellen, die im Drogenhandel verwickelt sind.

“Entsprechend uns vorliegenden Informationen kaufte Mogilevich die Georgian Airlines für Millionen Dollar in bar. Die Gesellschaft stand vor dem Bankrott, und Mogilevich zahlte die Schulden. Vermutet wurde, dass die Flugzeuge benutzt werden könnten, um Drogen vom Goldenen Dreieck nach Europa zu transportieren. Amerikanische Abhörspezialisten zeichneten Telefongespräche auf, die Semjon Mogilevich im Februar 1994 während eines Aufenthalts in Warschau mit einem Anschluss in Wien führte. Bei der Überprüfung der Telefonnummern stellte sich heraus, dass sie Jaramillo Villegas und Tulio Ei Ocampo Caballero gehörten. Beide sind bekannt als Drogenschmuggler des Medellin- beziehungsweise Cali-Kartells. 1995 mietete Mogilevich eine Villa im israelischen Herzliyya Pituach für zwei Monate.
Der Besitzer der Villa, ein Yaacov Cohen, ist ein bekannter Drogendealer. Mogilevich hielt sich demnach zwischen dem Juni und August 1995 in der Villa auf, nachdem er aus Tschechien ausgewiesen worden war.“ Soweit der Bericht des Criminal Investigation Departments der Israelischen Polizei vom August 1996. Der trägt den Titel „Transnational Organized Crime – The Semion Mogilevich Crime Group“.

Seine wichtigsten Kontaktpersonen in Israel waren Anfang der neunziger Jahre, nach Erkenntnissen der israelischen Polizei, ein Anatolij Katrich, Alexander T. und Alexander E. Alle drei sind israelische Staatsbürger, die aus der Sowjetunion ausgewandert sind. Der eine ist Inhaber eines Nachtklubs in Prag, der andere besitzt eine Firma in Israel. Und bei allen drei vermutet die israelische Polizei, dass sie in Geldwäsche und Drogengeschäfte verwickelt sind.

„Außerdem hat er Verbindungen zu Israelis, die als bekannte Kriminelle bei der Polizei aufgefallen sind. Dazu zählen Mor Dan und Eilon Baruch. Beide schmuggelten demnach, zusammen mit Adrian Churchwood Drogen nach England. Außerdem sei er im Jahr 1993 zusammen mit Mark Frish und Babar Amar in Kontakt gewesen, die eine Tonne Kokain nach Israel schmuggelten. So steht es zumindest im Bericht der israelischen Polizei. Und er habe Kontakt zu einem Mark G. gehabt, einem bekannten russischen Kriminellen, der in Eliat ein Kasinoschiff besitzt und in Prag ein Kasino managt, glaubten die Tel-Aviver Ermittlungsbehörden herausgefunden zu haben.

Im November 1994 traf er sich in Tel Aviv mit Leonid Bilounov, Alimzan Tochtachunov und Josef Kobson, ebenso mit Repräsentanten der Solntsevskaya. Leonid Bilounov war ein bekannter Krimineller in den GUS-Staaten. Alimzan Tochtachunov ist bis zum heutigen Tag ein wichtiger Krimineller, der insbesondere Ende der neunziger Jahre für die Chernoy-Brüder aus Russland deren kriminell erwirtschaftetes Geld (es geht um Milliarden US-Dollar) gewaschen haben soll.
Zu Tochtatunov ist ergänzend zu sagen, dass er bis Ende 1993 in Köln lebte und als einer der Paten der Russenmafia galt. Danach lebte er unbehindert, aber vom französischen Geheimdienst genau beobachtet, in Paris, im XVI. Arrondissement. Das Appartement, in dem er wohnte, hat er für 5 700 000 Francs gekauft und bar bezahlt. Als er noch in Deutschland lebte, bezog er Sozialhilfe.


Keine Phantasie war eine prächtige Geburtstagsfeier eines russischen kriminellen Paten am 31. Mai 1995 in Prag. Gefeiert wurde im Restaurant U Holubu. Und alle, die sich dem Paten verbunden fühlten, kamen und ließen ihn hochleben. Mit dabei waren Sergej Michailov, Kopf der Solnzevskaja, Gafur Rachimow, Philanthrop und Geschäftsmann, Dzhemal Khatschidse, ein Pate, und Aleksander, einer der bekanntesten russischen Auftragskiller, um nur einige aus der erlauchten Runde hervorzuheben. Sie verzehrten exzellente japanische Speisen, lauschten den Klängen eines russischen Sängers und lachten herzlich über ein paar Komiker. Die Creme der russischen organisierten Kriminalität hatte sich versammelt, und auch Semion Mogilevich war bereits in Prag gelandet, dann aber durch einen Zufall – oder sagt man besser einen guten Riecher? – nicht zum großen Fest gekommen. Zehn Minuten vor dem Treffen wurde er von einem Freund Alexei Alexandov von seinem Hotel abgeholt, um zum geplanten Treffen zu fahren. Als sie in der Nähe ankamen sahen sie die zahlreichen Polizeieinheiten, wendeten sofort und verließen Tschechien auf dem schnellsten Weg. Was danach geschah ist typisch für den Einfluss von Semion Mogilevich gewesen.

Zweithöchster Polizeichef in Tschechien war damals Zdenek Machacek, und der leitete die Aktion, die ihm zum Verhängnis werden sollte. Als junger engagierter und vor allem unbelasteter Polizeibeamter hatte er eine starre Front der alten Garde vor sich. Und die wollte mit dem Aufsteiger nichts zu tun haben. Zdenek Machacek wusste, dass das U Holubu auch von Hochmögenden Politikern der tschechischen Spitzengarnitur geschätzt wurde. Trotzdem ließ er das Restaurant stürmen und alle Anwesenden erkennungsdienstlich behandeln. Keiner der Anwesenden wurde jemals angeklagt, nicht einmal ein Verfahren wurde eröffnet. Warum auch, schließlich waren die Gäste prominente Banker, Unternehmer und Regierungsberater. „Im U Holubu fanden wir heraus, dass es Verbindungen zu Politikern gab und dass die Banditen bei ihnen gute Lobbyarbeit geleistet hatten“, so Zdenek Machacek. Die Durchsuchung fiel in die Zeit einer heißen innenpolitischen Auseinandersetzung. „Die Sozialdemokraten benutzten die Razzia für ihre Zwecke, gingen an die Öffentlichkeit und warfen uns vor uns, dass die Aktion ungesetzlich war, weil die Gäste harmlose Geschäftsleute waren“, sagte Zdenek Machacek.

Immerhin wurde er nach der Razzia in die USA eingeladen und vom FBI für seine Leistungen ausgezeichnet. Und der Innenminister erhielt ein Dankesschreiben des US-Justizministeriums, das sich für den Kampf gegen das organisierte Verbrechen bedankte. Ein Dank, der in der Tschechien nicht gewürdigt wurde. „Ich habe nur Probleme nach der Durchsuchung des U Holubu bekommen. Man sagte mir, ich solle die Polizei verlassen. Später wurde ich beschuldigt, geheime Informationen an Außenstehende weitergegeben zu haben.“
Das FBI verfasste über die Razzia und die späteren Ereignisse einen Be-
richt, in dem es heißt: „Als Reaktion auf die Razzia initiierte Semion Mogilevich eine Aktion gegen die tschechische Polizei, indem er Informationen verbreitete, welche ihrer Beamten während der kommunistischen Herrschaft für den Geheimdienst gearbeitet hatten. Zweck war eine Desinformationskampagne in den Medien. Mogilevich benutzte den Parlamentssprecher und den Stellvertretenden Innenminister als Teil seiner Desinformationskampagne.“

1995 verfasste die britische National Crime Squad einen Bericht über Semion Mogilevich. Die Ermittlungen in London gegen ihn und seine Organisation liefen unter dem Code „Operation Schwert“. Das Ergebnis war, so berichtet die britische Polizei, „dass Semion Mogilevich über einen Anwalt innerhalb von drei Jahren 50 Millionen US-Dollar gewaschen haben soll.“
Schlussfolgerungen zu Mogilevich aus polizeilicher Sicht; „In Israel legt Mogilevich Wert darauf, keine direkten Kontakte zu Kriminellen zu haben. Er sieht Israel vielmehr als den Ort, wo er sich frei bewegen und ausruhen kann. Mogilevich besitzt Gesellschaften in Ungarn, die Waffen und Munition herstellen. Es ist möglich, dass das benutzt wird, um Waffen an die Mitglieder seiner Organisation und andere bekannte Personen zu liefern. Unsere Informationen bestätigen, dass die Organisation in der Hauptsache in den Bereichen Erpressung, Waffenhandel, Prostitution und der Geldwäsche aktiv ist. Die Verwicklung in den Drogenhandel ist wahrscheinlich nicht die wichtigste Ouelle seines Einkommen, obwohl es den Anschein hat, dass seine Organisation einige Drogengeschäfte abgeschlossen hat.“ Nicht bekannt ist, dass sie daraus juristische Konsequenzen aus ihren Informationen gezogen hätten.


Und so ging es bei Semion Mogilevich weiter:
Ein bedeutendes Unternehmen von Mogilevich war das im Jahr 1993 gegründete Unternehmen Magnex, am Rande von Budapest gelegen. Offiziell produzierte das Unternehmen mit Vertretungen unter anderem in der Ukraine, in Kanada und den USA Magnete für kommerzielle Zwecke. Im Frühjahr 1996 wurde das eine Milliarde US-Dollar schwere Unternehmen an der Börse im kanadischen Toronto gehandelt. Bis zum 13. Mai 1998. An diesem Tag durchsuchte die Polizei das Hauptquartier von Magnex in Newton, Pennsylvania, und beschlagnahmte alle Unterlagen. Daraufhin wurde der Börsenhandel mit den Aktien des Unternehmens eingestellt. Für die Aktionäre war es ein herber Verlust. 150 Millionen US-Dollar waren verschwunden. Seitdem liegt der Haftbefehl gegen Mogilevich vor. Und deshalb auch darf Mogilevich weder nach Großbritannien noch in die USA einreisen. Ein Einreiseverbot nach Frankfurt musste hingegen wieder aufgehoben werden. Der Grund: Das Justizministerium in Paris hatte es versäumt, rechtzeitig ausreichende Beweise zu liefern, die das Einreiseverbot hätten begründen konnten.
Ende Juni 2002 meldeten die Nachrichtenagenturen: „50 Russen-Mafiosi bei internationaler Aktion in Italien verhaftet.“ Die internationalen Ermittlungen wurden von Staatsanwalt Paolo Giovagnoli in Bologna geleitet. In dem Internationalen Rechtshilfeersuchen (Aktenzeichen: 54431/99), ist nicht nur nachzulesen, dass enge Verbindungen der Geldwäscher zu dem bekannten ukrainischen Mafiosi Leonid Minin aufgedeckt wurden. Genannt werden auch die Mogilevich-Gruppe und die Solnzevskaja, die im Zentrum der italienischen Anti-Mafia-Ermittler standen: Die Geldwäschetätigkeit dieser und anderer Gruppen der organisierten Kriminalität hat ihnen ermöglicht, das Geld krimineller Herkunft zu waschen. Im Besonderen handelt es sich um Straftaten wie Betrug, Schmuggel, Drogenhandel, Waffenhandel, Erpressung, Bestechung von Beamten, Autoschiebereien, Ausnutzung der Prostitution.“
Und wo lebte er bis zum Donnerstag an dem er in Moskau verhaftet wurde? Friedlich in Moskau, nachdem er im Jahr 2000 Hals über Kopf Ungarn, seine bisher so sichere Residenz verlassen musste. Die Steuerbehörden waren ihm auf den Fersen und das amerikanische FBI, das nicht mehr länger hinnehmen wollte, dass ein solcher Top-Gangster unbehindert agieren kann.
In Moskau lebt er seitdem ziemlich prunkvoll, empfängt manchmal Journalisten und klagt über das Unrecht das ihm gegenüber von Seiten amerikanischer und europäischer Polizeibehörden begangen wurde. Aber er hat ja gute Freunde. Zum einen hat er einen Vertreter direkt im Präsidentenbüro von Putin, so der ehemalige ukrainische SBU-Chef Turchinov. Und da Mogilevich einflussreich und mächtig ist, konnte er in der Vergangenheit auch der Polizei anbieten, dafür Sorge zu tragen, dass in seinem Einflussbereich Ruhe herrscht. Es gibt jedoch auch eine andere Erklärung für seine Macht und damit für seine Gefährdung: Er verfüge über beste Kontakte zu Nachrichtendiensten und die halten, wie der russische FSB,
schützend seine Hände über Semion Mogilevich. Aber die gleichen schützenden Hände könnten ihn jederzeit fallenlassen.

Da ist es nur eine Fußnote, dass sein Name wieder genannt wurde, nachdem im August 2005 bekannt wurde, dass auf Julia Timotschenko, die ukrainische Politikerin, ein Anschlag verübt werden sollte. Mogilevich dementierte sofort und lies über seinen Anwalt rechtliche Schritte gegen die Obozrevatel Informations Agentur einleiten, die das in der Ukraine behauptet hatte. Er klagte auf Schadenersatz, wegen des „moralischen Schadens“, der dadurch seinem Mandanten entstanden sei. Denn die Information sei unwahr und sie habe die „Ehre, Integrität und Reputation seines Mandanten verletzt“. Er, der Top-Gangster, klagt ein Recht auf Ehre, Integrität und Reputation ein – das ist purer Zynismus.
Darüber hinaus kann er sich seiner guten Freunde in der Ukraine bedienen, um weitere Geschäfte zu machen. Und die sind heute nicht mehr unter den primitiven Kriminellen zu finden, sondern unter jenen, die Milliarden-Investitionen insbesondere im Energiebereich tätigen.

Написав дослідний віснар Юрґен Ротг:
http://www.juergen-roth.com/

Відповіді

  • 2008.02.05 | Оk

    Re: Розгляд про Могилевича німецькою

    Гайди До Байди 2008 пише:
    > Написав дослідний віснар Юрґен Ротг:
    > http://www.juergen-roth.com/

    Юрґен Рот з яким судився пан Леонід Кравчук стосовно наче наклепів в книзі "Російська мафія"
  • 2008.02.05 | BIO

    Талмуйте простіше та читкіше: це ACHTUNG чи HENDE HOCH ?

    Бо не вказавши масонську позначку (/) ризикуєте
    пішки зустрічним автобаном...

    Ще акцент цей мєєєкленбурзький піративний...

    А ГОТИКА, готика яка карява...

    *З Правил керування власною правосвідомістю модерів ВФ
    згорнути/розгорнути гілку відповідей
    • 2008.02.05 | Гайди До Байди 2008

      Re: У чому зло?

      Ця стаття придається для кращого розуміння. Зрозуміло, що зло засадниче не виходить від цієї особи, а вона служить задля..., самим будучи лише виробом.

      От, і щоб саме ближче підійти до цього...


      Складність у цьому, звідки хтось саме вийде, що хоче саме з'ясовувати. У цьому обмеженні, від якого світогляду саме вийдуть, у цьому саме вкорено похибка, яка веде у манівці.
      згорнути/розгорнути гілку відповідей
      • 2008.02.06 | BIO

        Мозги слегка похожи на (/)

        Плавленый сырок

        Здравствуйте! В эфире программа «Плавленый сырок» и я, Виктор Шендерович. Отчетная неделя — это было какое-то просто чудо! В других краях ее сюжетов хватило бы на пару лет непрерывных скандалов с отставками министров и правительств, а у нас — ничего и не шелохнулось. Ну, обо всем по порядку. Начнем с легкого психологического этюда. Вот, значит, загуляла баба налево и засветилась — что делать бедной бабе? Да только одно и остается — отвернуться и сказать: не хочу с тобой разговаривать, дурак! И тут же перейти в атаку: подлец, я тебе верила, а ты за мной шпионил! Это я к чему говорю? На прошлой неделе в Штатах вышла книга одного нашего перебежчика. Этот информированный перец, среди прочего, настучал о том, что в конце девяностых члены правительства России похитили около 500 миллионов долларов из фонда программы ООН «Нефть в обмен на продовольствие», причем эти миллионы были взяткой от Саддама Хусейна за лоббирование его интересов и что нынешний президент России, в ту пору глава Совбеза и ФСБ, прекрасно об этом знал… Разумеется, вся эта мерзость (я имею в виду не взятки, а рассказ о них) не могла остаться без ответа! В заявлении пресс-бюро Службы внешней разведки России, в частности, говорится: «Хотели бы подчеркнуть, что во всех спецслужбах мира «пиар на предательстве» всегда считался омерзительным деянием, а само предательство — уголовно наказуемым». «Пресс-бюро, — говорится далее, — не намерено впредь комментировать сообщения на данную тему». Ну, вот я и говорю! Отвернуться и сказать: не хочу с тобой разговаривать, дурак! А предательство — штука и впрямь омерзительная… Когда, например, правительство обнимается с союзниками по «большой восьмерке», а само втихую, за бабки, работает на Хусейна, а глава Совбеза, будущий страстный борец с коррупцией, обеспечивает приватность этому слиянию сердец и баррелей нефти… Впрочем, говоря о предательстве, Служба нашей внешней разведки, кажется, имела в виду что-то другое, и благородный гнев, сквозящий из каждого ихнего слова, заволакивает мой взор слезами умиления. Холодная голова, горячее сердце, чистые руки! Вот только нефть бы с пальчиков отмыть, чтобы отпечатки не так бросались в глаза… Но былые полмиллиарда — мелочи на фоне достижений нового века, когда наш борец с коррупцией вошел во вкус. А вкус у него оказался чудесный! Да и не нефтью единой живы бойцы невидимого фронта — есть же еще и газ! Уж сколько об этом говорено, и не хотелось лишний раз вспоминать, но — придется… В Москве арестован Семен Могилевич, много лет находивший в международном розыске. СМИ связывают его имя с фирмами-посредниками, через которые Россия осуществляла и осуществляет транзит туркменского газа в Украину. О да. Осуществляла, осуществляет и будет осуществлять! Вначале был загадочный Eural TransGas — пятикопеечная фирма из тихой венгерской деревни, созданная адвокатом этого самого Могилевича, уже находившегося в международном розыске. Именно через эту дырочку Путин и Ко решили почему-то прокачивать туркменский газ и денежки за него. (Ближе и прозрачнее, видать, ничего не нашлось). Потом был скандал, и вместо плохой Eural на свет божий вынырнула хорошая «Росукрэнерго», состоящая по преимуществу из карибских и кипрских оффшорок, фирм из Лихтенштейна и Вены, друга Берлускони, которого давно хочет итальянское правосудие, и сына Ариеля Шарона, который уже сидит. А объединяют все это торжество логистики два хозяина «Росукрэнерго» — один из них в прошлом питерский чекист, а другой (вы будете смеяться) корешок все того же Могилевича! Международного преступника, много лет преспокойно жившего в Москве… Ну, международных преступников Россия-щедрая-душа приютила немало, но Могилевич — особая статья. Его не сербы с грузинами — его ФБР искало пятнадцать лет, а он, значит, жил в Москве, и надо заметить, без пластических операций, со своим лицом… Владел фирмами, обедал в дорогих клубах… Ну, все свои. И вдруг — что такое? Налетели, положили лицом в снег! Борьба с международной преступностью прорезалась! С чего бы это? И почему, как выяснила дотошная коллега Латынина, валяли Могилевича в снегу как бы по запросу украинской прокуратуры, а потом за ночь пристегнули вдруг к чужой неуплате налогов? И почему налоговая полиция была не в курсе? И отчего это брал Могилевича не УБОП, а какие-то левые менты? Кажись, операция готовилась в секрете не только от Могилевича, но главным образом — втайне от чекистов. И не причем тут, стало быть, борьба с международной преступностью, а причем тут как раз та самая «Росукрэнерго» с ее миллиардами, и близкая смена власти, и возможность перегрызть сухожилие товарищам по вертикали… Ну, теперь ход чекистов. Сейчас они отроют очередного «оборотня» в МВД! Но для начала главное — не допустить выдачи Могилевича в Штаты, где его ждет 350 лет тюрьмы, дай бог ему здоровья… Не то чтобы чекистам было жалко Могилевича, но за 350 лет он там напишет американцам такие мемуары, что преждевременный «могилевич» наступит уже у Путина с Ко… Нет, либо отмыть Могилевича здесь, либо здесь же закопать! А врагу мы Семена не отдадим. Песню по случаю сложил мой друг, поэт-правдоруб Игорь Иртеньев. Это что там за странные звуки Нарушают в ночи тишину? Это чисто-конкретные руки Очищают от денег казну. Это что там за стук раздается Будто где забивают козла? Это сердце горячее бьется Над проблемой отмыва бабла. Это кто, с головою холодной, Не заведенных дел фигурант? Это он, наш любимец народный, От всего наш на свете гарант. Итак: питерские любители пилить туркменский газок (пополам с солнцевским братком в международном розыске) продолжают благополучно рулить страной, а то, что они называют законом, продолжает упражняться на Ходорковском и всех, кто был рядом с ним. То есть — не всех, конечно! Рядом с Ходорковским был и Сурков (и, заметим, немало заработал, находясь рядом с ним в годы, когда, находясь рядом с Ходорковским, можно было заработать). Но вот когда, находясь рядом с Ходорковским, стало можно получить срок, число желающих встать рядом резко убавилось. Один из них, адвокат Алексанян, два года гниет в камере, потому что, такой странный, не хочет давать показаний на Ходорковского и Лебедева. А с недавних пор он в камере уже не только гниет, но и прямо умирает, что, конечно, не должно отвлекать российское правосудие! А на Европейскую конвенцию по правам человека мы попросим помочиться следователя Каримова — в некотором смысле он делает это уже много лет… Впрочем, Каримов в этой системе, слава богу, не один такой. Голодовка Ходорковского с требованием прекратить издевательство над смертельно больным Алексаняном позволила россиянам узнать по имени еще многих стражей закона — и насладиться их уровнем чести и стройностью логики. На минувшей неделе начальник УФСИН по Читинской области Юнус Амаев прокомментировал объявление Ходорковским голодовки. «Нет понятия «голодовка», — заявил Амаев, — а есть понятие «отказ от пищи», и если он ничем не обоснован, то человек наказывается за нарушение внутреннего распорядка». Конец цитаты. Чисто филологическая справка для господина Амаева — чисто по понятиям. Понятие «голодовка» — существует. Так и не произошедшему из обезьяны в человека представить содержание этого понятия довольно трудно, а люди понимают это как раз очень хорошо. А «отказ от пищи», г-н Амаев, это совсем другое. Это — когда вы поели с добавкой и в вас больше не лезет. Не надо путать понятия… Для продолжения правоохранительной темы перенесемся в Ингушетию и посмотрим, как обстоит дело там. Только осторожненько так перенесемся и незаметненько так посмотрим, а то вмиг отметелят и сделают подозреваемыми… В прошлую субботу в Назрани нарядом милиции были схвачены и избиты фотограф агентства «РИА-Новости» Царнаев и корреспондент газеты «Твой день» Курскиев, фотографировавшие горящее здание редакции местной газеты. Журналисты были допрошены сотрудниками ФСБ и Следственного комитета, после чего переведены в изолятор, где им было предъявлено обвинение в совершении поджога редакции. Доблестные ингушские чекисты, менты и прокурорские работники были буквально в двух шагах от раскрытия поджога здания газеты, потому что больше суток Царнаева и Курскиева не кормили и не давали пить, и еще немного — они бы, конечно, сознались, но проклятая правозащитная свора отбила журналистов: продержав под замком сутки с гаком, их выпустили из изолятора безо всяких претензий; как приснилось все это… Но направление прокурорской мысли следует признать правильным! Человек, финсирующий преступление — он преступник и есть! Как минимум в Ингушетии эта концепция, кажется, восторжествует. Создатель и владелец оппозиционного сайта «Ингушетия.Ru» адвокат Магомед Евлоев объявлен в розыск. Об этом он сам сообщил в телефонном интервью телекомпании РЕН-ТВ. По словам Евлоева, ему предъявлено обвинение в организации массовых беспорядков. На сайте «Ингушетия.Ru» сообщается, что президент Ингушетии Зязиков потребовал от руководителей Следственного комитета (цитирую) «любым путем что-то придумать, чтобы арестовать Магомеда Евлоева». Магомед Евлоев — давнее бельмо в честном глазу президента Зязикова. Зязиков терпел его как мог, но организованная Евлоевым акция «Я не голосовал» стала последней каплей! В ходе акции выяснилось, что зязиковский республиканский рекорд по явке в поддержку Путина был полным фуфлом, о каковой фальсификации Евлоев хамским образом написал в Генеральную прокуратуру. После этого, сами понимаете, один из них должен сесть в тюрьму: либо Зязиков, либо Евлоев. Угадайте, кто именно сядет? Вот и я так думаю… В общем, с законностью в России все хорошо — все было бы хорошо, кабы не проклятый Страсбург. Из-за него теперь хорошие русские люди ссорятся! Проигрыш России в Европейском суде по правам человека по делу жительницы Нижнего Новгорода Ольги Масловой привел к конфликту в местных правоохранительных органах. Как сообщает «Независимая газета», за восемь лет дело Масловой закрывалось девять раз; прекращено оно и сегодня. Теперь областной суд и прокуратура пытаются переложить друг на друга ответственность за страсбургский вердикт. Ну, там произошла такая вполне обычная российская история… Молодую женщину, попавшую в уголовный переплет, на допросах избивали и насиловали сотрудники милиции и, заметьте, прокуратуры. (Я так думаю, сотрудники прокуратуры насиловали ее в порядке надзора!) А знакомого Масловой в тех же пенатах законности пытали, требуя, чтобы он ее оговорил… То есть, сами видите: ничего особенного, — если, конечно, не считать того, что Маслова дошла до Страсбурга! Теперь мы с вами, из наших налогов, заплатим 80 тысяч евро штрафа за тихие половые радости нижегородских ментов и прокуророрских работников, — но нешто нам жалко? Одно только плохо: тамошние прокурорские и судейские в настоящее время кроют друг друга страшными словами на встречных пресс-конференциях, потому что кого-то из них Москва назначит крайним — не за изнасилование, разумеется, а за страсбургский штраф… Ах, не надо ссориться, друзья! Вы же, как я понял, делаете одно общее дело… Все вместе и по очереди, как с Масловой. Ну, Страсбург — это конечно, самый явный случай вмешательства в наши внутренние дела! Но не единственный. Я-то могу только догадываться, но президент, конечно, владеет полной информацией… Выступая в минувшую среду на коллегии ФСБ, Владимир Путин, в частности, заявил: «Россия не позволит корректировать из-за рубежа ход президентской кампании в стране». Путин поручил чекистам (цитирую) «усилить работу по своевременному получению информации о попытках вмешательства в наши внутренние дела». Если первый ужас прошел, то, не дожидаясь второй волны мурашек, давайте зададимся вопросом: каким образом некто из-за рубежа может вмешаться в ход нашей президентской кампании? Даже не будем спрашивать, кто именно этот злодей: козлобородый дядя Сэм или наглый Джон Булл? Да хоть оба разом! Я спрашиваю: каким образом? Мы уже не то что агентов влияния — наблюдателей ОБСЕ в страну не пускаем! В телевизоре полтора десятка пушковых конкурируют за право оплевать оппозицию, в ЦИКе дежурит личный путинский старик Хоттабыч, — и это притом что избирательный бюллетень заранее превращен в пустыню… Может быть, говоря о попытках вмешательства, Путин имел в виду Фиделя Кастро, который будет тайно продвигать в Кремль Зюганова? Не знаю… А впрочем, отчего ж «не знаю»? Знаю! Ничего он не имел в виду. Просто деваться было некуда. Вот коллегия ФСБ, вот президиум, вот телевидение, и все смотрят тебе в рот, и надо что-то сказать. Ну, он и сказал, что всегда говорит. Органчик!.. А победе Медведева, как ехидно заметила испанская газета «Ля стампа», может помешать разве что высадка в Кремль марсианского десанта. Если, говоря об угрозе извне, Путин имел в виду именно это, — то мой ему респект; чекисты против марсиан — это будет круто. Ну, а поскольку других угроз торжеству суверенной демократии не наблюдается, в победителях обнаружилась некоторая приятная расслабленность… В понедельник в СМИ появились сообщения о том, что в Кремле решили избавиться от молодежных движений. Как заявил газете «КоммерсантЪ» источник в администрации президента, «при нынешних результатах, ликующая «гопота» не нужна». Конец цитаты. Через несколько дней другой источник в Кремле опроверг сообщение о закрытии молодежных проектов, заявив, что администрация по-прежнему рассчитывает на сотрудничество с движением «Наши». Итак, в администрации наметились тактические разногласия по вопросу: использовать ли это изделие еще пару или выбросить втихаря за Спасские ворота? Но, признаюсь, эти частные разночтения — ничто рядом с вылетевшим словом, которое не воробей… Стало быть, «ликующая гопота»? О, yes! Вот эти — по всем телеканалам, в новостях, с птичьего полета снятые многотысячные колонны, вышедшие подержать курс Путина; этот передовой отряд, это будущее нации, этот завтрашний день России — это все, оказывается, гопота! Кстати: они уже поставлены в известность, что они гопота — или до сих пор считают себя патриотической молодежью?.. Но какая жалость, если их снимут с финансирования! Куда ж будет податься мальцам-хунвейбинам? У них же за пять лет рефлексы образовались: полаешь — покормят… Что ж теперь, и посла Брентона потравить нельзя? Каспарова какашкой не обозвать? А что же делать? Учиться? Но которые хотели учиться, они и учились, а не ездили зимой за тридевять земель достоинство отмораживать. В общем, дорогой Кремль, ты в ответе за тех, кого приручил! Давай там без жестокого обращения с животными, ладно? Теперь свеженькие новости из мира мировой моды. В минувший понедельник президент России осмотрел новую форму для российских военных. По словам автора коллекции, модельера Юдашкина, в создании формы были использованы наномембранотехнологии, технологии трехслойного склеивания ткани. Говоря о задачах, стоявших перед его коллективом, модельер, в частности, сказал: «Мы должны были показать нашей работой возрастающую мощь нашего государства, и мне кажется, нам это удалось». О да! Не всякое государство может позволить себе дебаты на коллегии Министерства обороны по поводу пуговиц на съемных погонах. А уж новые обшлага со стоечкой и вязь золотом по кителю — свидетельство полного успеха военной реформы! Юдашкин не соврал: возрастающую мощь государства они, совместными усилиями, показали. Теперь бы показать еще немного стыда и мозгов… А впрочем, не будем требовать невозможного. О развитии событий, как всегда, расскажут газеты 2018 года, обзор которых предоставило агентство «На голубом глазу». Еще об одном случае дедовщины в российской армии пишет газета «Шире шов!». Старослужащий Б. расцарапал рядовому H. всё лицо за то, что тот, стирая дембельскую гимнастерку «от кутюр», потерял с нее несколько стразиков, и старослужащему теперь не в чем пройти по плацу на традиционном общевойсковом дефиле 23-го февраля. О новостях правосудия сообщает журнал «Назранская Фемида». В Ингушетии задержана группа евангелистов-рецидивистов в составе Матфея, Марка, Луки и Иоанна. Евангелисты обвиняются в жестоком убийстве гражданина из Назарета, которое они описали. Активисты «Гринпис» всерьез озабочены ситуацией в российской глубинке, — информирует читателей журнал «Хомячки на марше». Одомашненные, но выброшенные бывшими хозяевами на улицу так называемые «Наши» бродят теперь по лесам и окраинам городов, сбиваются в стаи и проводят шумные митинги на опушках. Отлов бродячей гопоты и последующие попытки приучить их к чтению, письму и полезному труду результатов пока не принесли. И напоследок — одна обнадеживающая информация. Как сообщило агентство РИА «Новости» со ссылкой на источник в правительстве, в ближайшее время премьер-министр Зубков может возглавить совет директоров «Газпрома». Ах, только бы это не сорвалось! Какая славная получится хороводина: Медведев пойдет на место Путина, Путин — на место Зубкова, Зубков на место Медведева. А все вместе будет называться: Россия, вперед! Счастья вам…

        Встаньте, дяди, встаньте в круг —
        Ты мой друг, и я твой друг!
        Так и дружат втихаря
        Эти три богатыря…

        На Руси всегда чекист
        Был непогрешим и чист!
        Папа Римский к ним примчится,
        Чтобы святости учиться.

        Перед судьбоносным мартом
        Делят бабки, мечут карты…
        Для таких как раз времён
        В рукаве, как туз, Семён.

        Отыграла «наших» карта,
        Принакрылась благодать!
        Гопота, садись за парту,
        Менделеева читать!

        В Ингушетии, дружок,
        Снял пожар — считай, поджог!
        А в Помпеях кто снимает —
        За Везувий огребает.

        Вышла бабка за плетень,
        Держит в лапках бюллетень.
        Рядом дядя Сэм хиляет,
        И влияет, и влияет!..
        згорнути/розгорнути гілку відповідей
        • 2008.02.06 | Гайди До Байди 2008

          Re: Справи можуть бути багато складніше

          Тим більше, що не зупинитися на рівні міністра, які лише знаряддям.

          Припускаю, що Могилевич, це виріб певної співпраці КҐБ-СіАйЕй. Після "розпаду" Радянського Союзу почали провідні кґбисти (альфа-група) працювати для США. Особливість СіАйЕй, що ця служба стала не наглядною для громадськости. Це здійснюється таким чином, що СіАйЕй доручає свої обов'язки приватним підприємствам, які не підглядними Сенату. Звідки СіАйЕй стала працювати для корпорацій, як ось Карлай-групи. Якраз у цих підприємствах працюють колишні кґбисти.

          Коли прочитувати розгляд про Могилевича можна легко дійти до цього висновку, що розшук Могилевича, було з боку СіАйЕй також тільки позірно, щоб за тим сховати свою справжню діяльність. Що служби США і Англії головно задіяні в приватизації СНД, це стане зрозуміло, беручи таких особистостей як Robert Shetler-Jones з його RSJ Erste Beteiligungsgesellschaft GmbH, тощо. Тут стане зрозуміло, що безжалісне визискання і зросійщення України завдячуємо співпраці Кремля з СіАйЕй. Звідки, оліграхи, це в дійсності також тільки посередники. Тим і смішно, що верхівка в Україні живе в будівлях, що побудували західні підприємства :)

          Отже, розшук, це не відразу розшуком і перепалки поміж Кремлем і Вашінґтоном служать скоріше задля кращого бізнесування за лаштунками.
          згорнути/розгорнути гілку відповідей
          • 2008.02.06 | BIO

            Смішно те що бізнессхеми часів Медичи намагаються втілювати в

            часи Суцільного Павутіння.

            Заслабеньки фільтри в ГєБух.

            І мозок у порівнянні з Коллективним Розумом Людства.


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