Der Tag war ruhiger, auf jeden Fall im Vergleich zu einigen Tagen vorher, wenn einige Stadtteile sehr stark beschossen wurden. Jedoch ruhig kann man ihn trotzdem nicht nennen.
Noch am Vorabend wurden Saltiwka und Nemyschl vom Russenpöbel intensiv beschossen. Nachts wurden auch andere Stadtbezirke getroffen, unter anderem Osnowa, wo eine Schule zerstört und einige Wohnhäuser beschädigt wurden. Am Abend und in der Nacht wurden einige Schulen in der Stadt zerbombt oder beschädigt. Am Morgen beschossen die Moskowiter weiterhin ihre Lieblingsziele – Saltiwka, Oleksijiwka, Pawlowe Pole, Traktorwerk, Nowi Budynnky und Nemyschla. Es gibt Häuser- und Infrastrukturzerstörungen, Tote und Verletzte. Tagsüber wurde noch einmal Saltiwka beschossen (wie immer hat dieser Stadtteil heute am meisten abgekriegt). Dabei wurde eines der wenigen interessanten Gebäude der „Stagnationszeit“ beschädigt, und zwar der runder Markt von Saltiwka, wo vorher der Supermarket „Rost“ untergebracht war. Das Gebäude ist beschädigt. Beschossen wurde auch der naheliegende Markt, der nun total abgebrannt ist. Minus ein Supermarkt in diesem Wohnviertel, wo Einwohner einfach einkaufen konnten. Vernichtung der Menschen und Zerstörung der Infrastruktur, damit ganze Wohnviertel leer bleiben, damit man später sie besetzen kann – so sieht die aktuelle Taktik der russischen Invasoren. Der Beschuss von Warteschlangen – vorher in Charkiwer Pjatychatky, heute auch in Tschernihiw, mit toten Zivilisten – das ist auch ein Teil dieses Plans.
Am Nachmittag hörte der Beschuss auf und es ist still geworden. Eine ungewöhnliche Stille mit seltenen Artilleriezweikämpfen.
Im Großen und Ganzen gab es heute bei Charkiw keine aktiven Kämpfe. Dank präventiven Maßnahmen des ukrainischen Militärs gelingt es den Moskowitern nicht, an Charkiw näher heranzutreten. Aus abgehörten Telefongesprächen der Schweinehunde wird klar, dass eine hohe Wahrscheinlichkeit für sie besteht, auf den Feldern bei Charkiw für immer als Dünger zu bleiben.
An den letzten zwei Tagen wurden in Charkiw drei Retter verletzt, die unter Beschuss Feuer löschten. Das ist noch eine Front – die Rettung der Menschenleben und des Eigentums. Wir sind den Rettern dankbar, die das unter den schwierigsten Bedingungen tun.
Leider gibt es auch Tote unter den Freiwilligen. Fünf Menschen, die als freiwillige Helfer in Charkiw tätig waren, sind in den letzten zwei Wochen umgekommen. Wir werden ihre Selbstlosigkeit im Gedächtnis behalten. Wir vergessen nichts. Wie vergeben nichts! Meines Erachtens ist es wichtig, die Liste der Freiwilligen zu führen, die ihr Leben für unsere Unabhängigkeit geopfert haben. Ihrer zu gedenken, ist unsere Pflicht ihren Angehörigen und Freunden gegenüber!
Was die Situation im Gebiet anbetrifft, so gelingt es immer noch nicht, den humanitären Korridor aus der Stadt Isjum zu organisieren, wo die Situation recht kritisch ist; als unmöglich erweist sich wegen Kämpfe und Beschuss auch die Evakuierung der Menschen. Auch humanitäre Lasten sind nicht zuzustellen.
Auf den besetzten Territorien mehren sich Morde an friedlichen Zivilisten, um ihr Hab und Gut bzw. ihre Autos zu beschlagnehmen. Ein solcher Mord geschah in der Siedlung Tschkalowske im Charkiwer Gebiet.
Die Stadt Losowa wird zum Hub für die Umsiedler_innen aus den umliegenden Bezirken, wo gerade gekämpft wird oder wo das Territorium von den Moskowitern besetzt ist. Das ist keine geheime Information, das ist eine Tatsache. Regionalverwaltung arbeitet aktiv daran, für die Umsiedler geeignete Unterkünfte zu finden. Die Regionalverwaltungen im Gebiet Charkiw sind hauptsächlich proukrainisch, ausgenommen einzelne Orte, wie die Städte Kupjansk und Piwdenne.
Dank Protesten der Menschen und den Maßnahmen der Zentralmacht wurde die Freilassung des Bürgermeisters der Stadt Melitopol möglich, und auch nicht zugelassen wurde das Wegtransportieren des Bürgermeisters der Stadt Skadowsk. Die Einwohner von Skadowsk nahmen an den Protesten gegen die Raschisten unter dem Einsatz vom Tränengas und MG-Schüssen teil. Die Freiheit, das ist der Wert, der überlebenswichtig ist. Und das beweisen die Einwohner sowohl ukrainischer Großstädte als auch ukrainischer Kleinstädte! So ist es, wenn auch verschiedene Fernsehmoderatoren und –moderatorinnen gerade das Gegenteil behaupten mögen!
Eine der wichtigsten Fronten ist Feststellen der Zerstörungen infolge der moskowitischen Invasion in die Ukraine. Das ist umso wichtiger, weil das internationale UNO-Gericht seinen ersten Beschluss in dieser Angelegenheit gefasst hat und weil es zum Studium der Sache wegen der Verletzung des Kriegsrechts und wegen der Kriegsverbrechen, die die Moskowiter gegen die Ukrainer begehen, übergeht
Den heutigen Darwin-Preis bekommt das mobile Mittelstrecken-Boden-Luft-Lenkwaffensystem „Buk“, dessen Abteilung es über alles wollte, einen Bayraktar, die Kampf- und Aufklärungsdrohne, abschießen, aber erstens, konnte sie das nicht tun und zweitens hat sie eigene Lage preisgegeben und damit unseren Jungs es ermöglicht, das feindliche Maschinchen zu vernichten. Es war ein durchaus schöner Blick.
ir helfen unserem Militär – den ukrainischen Streitkräften, der Nationalgarde der Ukraine, der Territorialverteidigung, wir unterstützen Freiwillige, Retter_innen und Kommunaldienst. Wir gedenken derer, die ihr Leben für unsere Unabhängigkeit und Freiheit verloren. Wir glauben aneinander, helfen einander und unterstützen einander. Wir wissen, dass alles Ukraine wird!
Serhij Petrow